Ich mag meinen Hauptseminarleiter wirklich gerne. Der hat das Herz am rechten Fleck. Den schockiert nichts mehr, der hat alles schon mal gesehen, was so schief laufen kann und dabei hat er sich sogar noch eine gehörige Portion Humor bewahrt.
Ich mag ihn auch, weil er immer überpünktlich Schluss macht. Und weil er „Puffer“ einplant: d.h. falls wir mal nicht rechtzeitig fertig werden, kann er noch ein bis zwei Termine ranhängen. Im Umkehrschluss bedeutet das: wenn wir rechtzeitig fertig werden, kann er den „Puffer“ in Seminarausfall umwandeln (natürlich gibt es eine Hausaufgabe …)
Ob diese Leerlaufzeiten tatsächlich bewusst eingeplant werden oder nach Lust und Laune und Terminkalender des Seminarleiters entstehen? Ich glaube, dass der Herr nach einem anstrengenden Lehrerleben alle Fünfe gerade sein lassen will. Der ist so angenehm unambitioniert, ohne dabei lethargisch oder frustriert zu wirken. Tiefenentspannt sagt man wohl. Und davon profitieren zur Abwechslung auch mal wir Referendare.